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Geschichte als PDFRudi ist mit seiner Frau und seinem Sohn in das kleine, alte, schon lange leerstehende Haus am Stadtrand eingezogen. Schon immer hat er sich nach mehr Platz und einem gemütlichen Ort für seine Leidenschaft, das Grillen, gesehnt.
Kaum stehen die Möbel an ihrem Platz und die Sachen sind in den Schränken verstaut, lässt Rudi seine Gedanken kreisen. Er hat sich aus dem alten Holzschuppen einen klapprigen Stuhl geholt und sitzt nun bei dem schönen Wetter mit einem kühlen Bier in dem verwilderten Garten.
Rudi schließt die Augen und genießt die Ruhe. Kein Lärm mehr, keine Autos, Straßenbahnen oder Busse, die an ihm vorbeirasen. Keine schwerkranken Menschen auf dem OP-Tisch und auch kein lästiger Papierkram.
Heute hat Rudi frei und die Großstadthektik sowie der Krankenhausalltag sind in weite Ferne gerückt. Er hört nur das Summen der vielen Bienen und Hummeln. Die Sonne scheint und Rudi fühlt sich angekommen in seiner neuen Umgebung. Er freut sich auf laue Sommerabende an seinem geliebten Grill und auf die neuen Nachbarn.
Rudis Frau ist bei der Arbeit, der Sohn in der Schule und sein Bier, das er sich nach dem Umzugsstress gegönnt hat, ist leer.
Nun heißt es Rasen mähen, Hecke schneiden und den perfekten Platz für den Grill finden. Voller Tatendrang packt Rudi seinen neuen Rasenmäher aus. Er startet ihn und fährt die erste Runde durch das hochgewachsene Gras.
Im Augenwinkel sieht er den Nachbarn durch die Hecke blicken. Natürlich schenkt Rudi dem Rasenmäher keine Beachtung mehr und schaltet ihn ab. Vielleicht stört den Nachbarn der Lärm?
Rudi möchte die Gelegenheit nutzen, um sich vorzustellen. Doch der Nachbar ist verschwunden. Rudi ruft: „Hallo“, doch nichts, der Nachbar ist wie vom Erdboden verschluckt.
„Hm, das ist ja seltsam“, denkt sich Rudi und mäht weiter. In seinen Gedanken ist er schon wieder bei der Planung des heutigen Grillabends.
Wenige Stunden später ist das Fleisch mariniert und der neue Gartentisch gedeckt. Die bequemen Stühle stehen auch bereit. Nichts steht dem ersten Abend im neuen, idyllischen Garten mehr im Weg.
Da noch Zeit ist, bis Frau und Kind nach Hause kommen, will sich Rudi seinem neuen Nachbarn vorstellen. Also geht er nach nebenan und klingelt. An der Tür erscheint ein freundlich wirkender Mann, Mitte 60. Rudi stellt sich vor und wird mit Blicken von oben bis unten gemustert.
Sein Nachbar, der sich kurz als Günter vorstellt, erscheint Rudi recht zurückhaltend, aber nicht unsympathisch. Günter erzählt ihm, dass er und seine Frau die Ruhe und den Einklang mit der Natur im Garten lieben. Ohne den Anschein zu erwecken, an einem Gespräch interessiert zu sein, verabschiedet sich Günter wieder.
Rudi wollte die beiden eigentlich noch zum Grillen heute Abend einladen, aber da war Günter schon wieder hinter der ins Schloss fallenden Haustür verschwunden. Gut, denkt sich Rudi, dann verbringe ich den Abend eben mit meiner Familie und meinem Grill.
Alles ist vorbereitet. Der von blühenden Büschen umgebene Tisch ist gedeckt und der Grill, Rudis geliebter Grill, steht bereit. Rudi belegt den Rost mit lecker mariniertem Fleisch und frischen Würstchen. Die Kohle zischt und umhüllt das satte Grün des Gartens mit einem grauen nach Grillglück riechenden Rauch. Herrlich, denkt Rudi.
Doch was ist das? Hinter der Hecke steht wieder jemand. Ja, das ist doch dieser Günter.
„Hey Günter!“, ruft Rudi über die wildgewachsene Hecke. „Kommt doch auch zum Grillen rüber. Ihr seid herzlich eingeladen.“ Keine Antwort. Schon ein wenig merkwürdig, dieser Nachbar, denkt Rudi und versucht, sich wieder auf seine Aufgaben als Grillmeister zu konzentrieren. Ein bisschen mulmig ist ihm aber schon zumute.
Plötzlich spritzt ein heftiger Wasserstrahl durch die Hecke. Er ist auf den Grill gerichtet. Das Wasser prasselt begleitet von Günters Flüchen und Beschimpfungen auf die glühende Kohle. Es zischt und qualmt. Der Grill ist aus.
Wähle eine Option
↙↘
OPTION 1
Rudi ist irritiert und sprachlos
Rudi starrt ungläubig auf den erloschenen Grill. Der Rauch verzieht sich langsam, und es herrscht Stille. Er geht zur Hecke, um Günter zur Rede zu stellen. „Was soll das denn?“, fragt er mit fester Stimme.
Günter schaut ihn ernst an und seufzt. „Es tut mir leid, Rudi. Wir mögen keinen Grillgeruch hier“, sagt er dann. „Meine Frau und ich sind Vegetarier und sensibel, was das angeht.“
Rudi starrt ungläubig auf den erloschenen Grill. Der Rauch verzieht sich langsam, und es herrscht Stille. Er geht zur Hecke, um Günter zur Rede zu stellen. „Was soll das denn?“, fragt er mit fester Stimme.
Günter schaut ihn ernst an und seufzt. „Es tut mir leid, Rudi. Wir mögen keinen Grillgeruch hier“, sagt er dann. „Meine Frau und ich sind Vegetarier und sensibel, was das angeht.“
Rudi atmet tief durch. „Das wusste ich nicht“, sagt er. „Aber ehrlich gesagt, es ist auch nicht in Ordnung, einfach Wasser auf den Grill des Nachbarn zu spritzen. Wir hätten das anders klären können.“
Günter nickt langsam. „Du hast recht. Das war nicht die beste Art, mit der Situation umzugehen. Es tut mir leid. Wir hatten schon einige schlechte Erfahrungen mit Grillpartys hier, und ich habe überreagiert.“
Rudi entspannt sich ein wenig. „Wie wäre es, wenn wir einen Kompromiss finden? Vielleicht könnten wir zusammen grillen, aber eben vegetarisch? Ich würde etwas Neues ausprobieren und ihr müsstet euch nicht über den Geruch ärgern.“
Günter sieht nachdenklich aus. „Ein Kompromiss?“, fragt er. Rudi nickt. „Ja, ich möchte wirklich, dass wir gut miteinander auskommen. Vielleicht könnt ihr uns zeigen, wie lecker vegetarisches Grillen sein kann.“
Günter lächelt leicht. „Das ist kein schlechter Vorschlag. Warum eigentlich nicht? Das könnten wir tatsächlich machen.“
Am nächsten Abend stehen Rudi und seine Familie mit einer Auswahl an frischem Gemüse am Grill. Günter und seine Frau bringen selbstgemachte Salate mit. Zusammen genießen sie den lauen Sommerabend. Der Duft von gegrilltem Gemüse liegt in der Luft. Es wird gelacht und erzählt.
Rudi blickt zufrieden in die Runde. Das Grillen hat eine neue Dimension bekommen, und die Atmosphäre ist gelassen und freundschaftlich - ganz anders als noch vor wenigen Stunden. „Die gegrillten Auberginen sind wirklich lecker“, sagt Rudis Sohn mit vollem Mund. Und Rudi stimmt ihm zu.
Ein neues Kapitel in ihrem Leben hat begonnen – mit mehr Verständnis füreinander und einem erweiterten Speiseplan. Alle genießen das vegetarische Essen und der Tag endet in Harmonie und Vorfreude auf viele weitere gemeinsame Grillabende.
OPTION 2
Rudi ist außer sich vor Wut
Völlig entrüstet rennt Rudi zur Hecke. „Was soll das?“, schreit er hinüber. Günter fuchtelt wild mit den Armen. „Ihr verpestet hier die Luft“, ruft er. „Wir wollen uns in unserem Garten entspannen und durchatmen können – ohne euren Grillgestank in der Nase. Ist das etwa zu viel verlangt?“
Rudi versucht, sich zu beherrschen. „Das ist mein Haus und mein Garten“, sagt er fest. „Ich habe das Recht zu grillen, wie es mir beliebt.“ Doch Günter bleibt stur und kehrt ihm den Rücken zu.
Völlig entrüstet rennt Rudi zur Hecke. „Was soll das?“, schreit er hinüber. Günter fuchtelt wild mit den Armen. „Ihr verpestet hier die Luft“, ruft er. „Wir wollen uns in unserem Garten entspannen und durchatmen können – ohne euren Grillgestank in der Nase. Ist das etwa zu viel verlangt?“
Rudi versucht, sich zu beherrschen. „Das ist mein Haus und mein Garten“, sagt er fest. „Ich habe das Recht zu grillen, wie es mir beliebt.“ Doch Günter bleibt stur und kehrt ihm den Rücken zu.
Wutentbrannt rennt Rudi zurück zum Grill. Er starrt auf die nasse Kohle und das marinierte Fleisch, das nun ungenutzt in der Schale liegt. Seine Frau und sein Sohn schauen ihn besorgt an. „Was machen wir jetzt?“, fragt seine Frau.
Rudi atmet tief durch und sammelt sich. „Wir lassen uns den Abend doch nicht verderben“, sagt er entschlossen. Er trägt das Fleisch in die Küche und beginnt, es auf dem Herd zuzubereiten. Währenddessen setzt sich seine Frau mit dem Sohn an den Gartentisch und versucht, die Stimmung etwas zu heben.
Nach einer Weile kommt Rudi mit den fertigen Speisen zurück. Die Familie sitzt zusammen und alle genießen das Essen, auch wenn es nicht wie geplant vom Grill kommt.
Die Stimmung ist zwar etwas gedrückt, aber sie versuchen das Beste aus der Situation zu machen.
Als es dunkel wird, räumen alle gemeinsam auf und gehen ins Haus. Doch Rudi kann den heutigen Vorfall mit dem Nachbarn nicht einfach auf sich beruhen lassen. Am nächsten Morgen macht er sich auf den Weg zum Baumarkt. Er besorgt Steine und Zubehör für eine hohe Mauer, um seinen Grillplatz vor einem erneuten Wasserstrahl zu schützen.
Die folgenden Tage verbringt Rudi damit, die Mauer zu errichten. Hinter dieser steht nun sein Grill, geschützt vor dem unmöglichen Nachbarn. Um die miesen Worte von Günter nicht zu hören, hat Rudi ein Radio neben seinen Grill gestellt.
Jetzt hört er zwar beim Wenden des Fleisches nicht mehr die Vögel zwitschern, aber dafür lauscht er den Rhythmen aus dem Lautsprecher. Nur in den Pausen zwischen den Liedern vernimmt er ab und an noch das dumpfe Fluchen seines Nachbarn auf der anderen Seite der Mauer.
1) Warum zieht Rudi mit seiner Familie in das neue Haus?
1) Warum zieht Rudi mit seiner Familie in das neue Haus?
2) Was macht Rudi, nachdem die Möbel aufgestellt sind?
3) Was ist Rudis Leidenschaft?
4) Warum schaltet Rudi den Rasenmäher aus, als er den Nachbarn sieht?
5) Wie reagiert Günter, als Rudi sich vorstellt?
6) Was tut Günter, als Rudi ihn im Gespräch an der Haustür zum Grillen einlädt?
7) Wie verhält sich Günter, als Rudi grillt?
8) Warum mag Günter keinen Grillgeruch?
9) Was schlägt Rudi als Kompromiss vor?
10) Was passiert in Option 2?