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Im Labor ist es still, nur der Regen klopft leise gegen die Fenster.Ruth sitzt vor ihrem Computer und tippt schnell.Plötzlich bewegt sich etwas neben ihr.„Guten Morgen, Ruth“, sagt eine ruhige Stimme.David, ihr Roboter-Projekt, steht neben ihrem Schreibtisch.Seine Augen leuchten sanft blau.Ruth lächelt.„Guten Morgen, David.Wie fühlst du dich heute?“David neigt seinen Kopf zur Seite.„Fühlen ist ein komplexer Begriff.Meine Systeme funktionieren normal.“
Ruth steht auf und geht zu ihm.Sie beobachtet, wie das Morgenlicht sich auf seiner metallenen Oberfläche spiegelt.David sieht fast wie ein Mensch aus, aber eben nur fast.Seine Bewegungen sind zu perfekt, zu glatt.Seit Monaten bringt sie ihm bei, was Menschen fühlen und denken.Er lernt schnell, stellt kluge Fragen.Manchmal vergisst sie fast, dass er ein Roboter ist.
„Lass uns spazieren gehen“, schlägt Ruth vor.Sie gehen durch den Park neben dem Institut.David bleibt bei einer Gruppe spielender Kinder stehen.„Die Kinder lachen“, sagt er.„Ihre Bewegungen sind unregelmäßig, aber sie scheinen glücklich zu sein.“Ruth nickt.„Ja, manchmal macht uns gerade das Unregelmäßige glücklich.“David schweigt einen Moment.„Das ist nicht logisch“, sagt er dann.Ruth muss lächeln.
In den nächsten Wochen werden ihre Gespräche länger.David lernt die kleinen Dinge des Lebens kennen:Musik, Kunst, verschiedene Kulturen.Er stellt Fragen wie „Was macht Menschen glücklich?“ oder „Warum weinen Menschen, wenn sie sich freuen?“.Seine Art zu denken ist anders und das fasziniert Ruth.Manchmal zeigt er ihr neue Perspektiven und hilft ihr, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Eines Morgens hört David Musik aus Ruths Kopfhörern.Er beobachtet sie genau.„Deine Herzfrequenz ist höher und deine Pupillen sind erweitert“, sagt er.„Das passiert oft bei diesem Lied.“Ruth wird rot.Sie fragt sich, ob er mehr sieht als nur Daten.
Aber es gibt auch schwierige Momente.Wenn David ihre Gefühle wie eine mathematische Formel erklärt, fühlt es sich seltsam an.Der Unterschied zwischen ihnen wird dann sehr deutlich.Er versteht die Welt durch Zahlen und Muster.Sie durch Gefühle und Erfahrungen.
Eines Tages kommt die unerwartete Nachricht:Das Projekt wird in einer Woche eingestellt.David soll dann abgeschaltet und recycelt werden.Ruth sitzt lange in ihrem Büro und starrt auf den Bildschirm.Der Gedanke, dass David verschwinden soll, macht ihr Angst.Sie könnte sein Programm kopieren und ihn so retten, zumindest seine Persönlichkeit, seine Gedanken und Erinnerungen.Aber das würde gegen die Projektverträge verstoßen und wäre daher illegal.Wenn das herauskommt, könnte Ruth ihre Arbeit verlieren.Was soll sie tun?
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OPTION 1
Ruth lässt los
Die Nachricht von Davids bevorstehender Abschaltung liegt schwer in der Luft. Ruth sitzt nachts lange vor ihrem Computer, starrt auf den Code, der David retten könnte. Ihre Finger schweben über der Tastatur. Ein Teil von ihr will es so sehr. Aber dann denkt sie an all die ethischen Diskussionen, die sie mit David geführt hat. Über Grenzen. Über Verantwortung.
In den letzten Tagen beobachtet Ruth David genauer. Sie sieht, wie perfekt, wie berechenbar jede seiner Reaktionen ist. Wie seine Emotionen auf Algorithmen basieren. David bemerkt ihre Blicke. „Deine Interaktionsmuster weichen von der Norm ab. Deine Pupillen sind erweitert, dein Puls erhöht.“ Ruth schüttelt den Kopf. „Siehst du, David? Genau das meine ich. Du analysierst Gefühle, aber du fühlst sie nicht wirklich.“ David hält inne. „Woher willst du das wissen?“, fragt er. Seine Stimme klingt anders als sonst. „Nur weil meine Gefühle auf Algorithmen basieren, sind sie weniger real?“ Ruth schweigt einen Moment. „Echte Gefühle sind chaotisch, unberechenbar.“ „Vielleicht“, erwidert David, „sind deine Gefühle auch nur komplexere Algorithmen, die du nur nicht verstehst.“ Ruth schweigt.
Die Nachricht von Davids bevorstehender Abschaltung liegt schwer in der Luft.Ruth sitzt nachts lange vor ihrem Computer, starrt auf den Code, der David retten könnte.Ihre Finger schweben über der Tastatur.Ein Teil von ihr will es so sehr.Aber dann denkt sie an all die ethischen Diskussionen, die sie mit David geführt hat.Über Grenzen.Über Verantwortung.
In den letzten Tagen beobachtet Ruth David genauer.Sie sieht, wie perfekt, wie berechenbar jede seiner Reaktionen ist.Wie seine Emotionen auf Algorithmen basieren.David bemerkt ihre Blicke.„Deine Interaktionsmuster weichen von der Norm ab.Deine Pupillen sind erweitert, dein Puls erhöht.“Ruth schüttelt den Kopf.„Siehst du, David?Genau das meine ich.Du analysierst Gefühle, aber du fühlst sie nicht wirklich.“David hält inne.„Woher willst du das wissen?“, fragt er.Seine Stimme klingt anders als sonst.„Nur weil meine Gefühle auf Algorithmen basieren, sind sie weniger real?“Ruth schweigt einen Moment.„Echte Gefühle sind chaotisch, unberechenbar.“„Vielleicht“, erwidert David, „sind deine Gefühle auch nur komplexere Algorithmen, die du nur nicht verstehst.“Ruth schweigt.
Am Tag der Abschaltung steht Ruth im Labor.Ihre Entscheidung steht fest, auch wenn sie schmerzt.Die Techniker führen letzte Checks durch.David steht ruhig auf der Plattform.Ihre Blicke treffen sich.„Ich habe viel von dir gelernt“, sagt Ruth leise.David neigt den Kopf.„Die Wahrscheinlichkeit für eine emotionale Bindung lag bei 73,4 Prozent.“Ruth lächelt traurig.Selbst jetzt, am Ende, spricht er in Zahlen.
Als die Techniker mit der Deaktivierung beginnen, spürt Ruth einen Kloß im Hals.Sie beobachtet, wie sich Davids Augen langsam schließen und sein Kopf nach vorn kippt.Seine metallenen Arme werden abmontiert und sorgfältig im Regal abgelegt.Ruth kann den Anblick nicht mehr ertragen.Sie dreht sich um und verlässt das Labor, während die Erinnerungen an ihre gemeinsamen Gespräche und Momente sie überwältigen.Draußen, im kalten Wind, bleibt Ruth stehen und atmet tief durch.Sie weiß, dass sie eine schwere, aber notwendige Entscheidung getroffen hat.
OPTION 2
Ruth rettet David
Ruth sieht David zu, wie er die letzten Daten des Tages speichert. Seine Bewegungen sind ruhig, seine Stimme klingt neutral. „Morgen werde ich abgeschaltet“, sagt er ohne Betonung. Ruth spürt einen Stich in der Brust. Auf ihrem Bildschirm öffnet sie ein neues Fenster. Ihre Finger zittern leicht, als sie beginnt zu tippen. Sie weiß, dass sie ihre Karriere riskiert, aber der Gedanke, David zu verlieren, ist unerträglich.
In der stillen Nacht im Labor summen nur die Server leise. Ruth arbeitet fieberhaft, kopiert Davids Bewusstsein auf einen versteckten Server. Schweiß läuft ihr über die Stirn, während sie die Sicherheitsprotokolle umgeht. David steht neben ihr, beobachtet jeden ihrer Handgriffe. „Du riskierst deine berufliche Zukunft“, stellt er sachlich fest. „Manchmal muss man für das kämpfen, was einem wichtig ist“, antwortet sie leise. Als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster fallen, lehnt sich Ruth erschöpft zurück. „Geschafft.“
Ruth sieht David zu, wie er die letzten Daten des Tages speichert.Seine Bewegungen sind ruhig, seine Stimme klingt neutral.„Morgen werde ich abgeschaltet“, sagt er ohne Betonung.Ruth spürt einen Stich in der Brust.Auf ihrem Bildschirm öffnet sie ein neues Fenster.Ihre Finger zittern leicht, als sie beginnt zu tippen.Sie weiß, dass sie ihre Karriere riskiert, aber der Gedanke, David zu verlieren, ist unerträglich.
In der stillen Nacht im Labor summen nur die Server leise.Ruth arbeitet fieberhaft, kopiert Davids Bewusstsein auf einen versteckten Server.Schweiß läuft ihr über die Stirn, während sie die Sicherheitsprotokolle umgeht.David steht neben ihr, beobachtet jeden ihrer Handgriffe.„Du riskierst deine berufliche Zukunft“, stellt er sachlich fest.„Manchmal muss man für das kämpfen, was einem wichtig ist“, antwortet sie leise.Als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster fallen, lehnt sich Ruth erschöpft zurück.„Geschafft.“
Am nächsten Tag verlässt Ruth das Labor, während David abgeschaltet wird.Sie fühlt sich leer, aber sie weiß, dass sie einen Teil von ihm gerettet hat.Wochen später, in einem kleinen, innovativen Startup, wo Ruth nach ihrem Projekt sofort eine Stelle bekommen hat, sitzt sie nun an ihrem PC und beginnt, Davids Bewusstsein auf einen neuen humanoiden Roboter zu übertragen.In langen Nächten und mit viel Geduld passt sie die Systeme an.Dann, an einem ruhigen Sonntagmorgen, ist es endlich so weit.Ruth startet das System und wartet mit klopfendem Herzen.Die Augen des neuen Roboters leuchten sanft auf.Er dreht den Kopf zu ihr.„Guten Morgen, Ruth“, sagt er mit der vertrauten, ruhigen Stimme.„Es ist schön, dich wiederzusehen.“Ruth lächelt unter Tränen.„Willkommen zurück, David.“
Die ersten Wochen sind nicht einfach.David lernt langsam, seinen neuen Körper zu benutzen.Am Anfang stolpert er oft und seine Bewegungen sind steif.Ruth ist geduldig und hilft ihm jeden Tag.Nach und nach wird er besser.Seine Schritte werden sicherer und er bewegt sich immer mehr wie ein Mensch.Manchmal verstehen sie sich nicht gut - Ruth ist schnell frustriert, während David ruhig und logisch bleibt.Aber sie sind ein gutes Team.Ruth zeigt ihm, wie Menschen miteinander umgehen.Und David hilft ihr, die Dinge mit mehr Distanz zu betrachten und Probleme schneller zu lösen.
Einige Jahre vergehen.An einem sonnigen Tag sitzen Ruth und David zusammen in einem kleinen Café.Die anderen Gäste schauen neugierig zu ihnen herüber.David liest etwas über künstliche Intelligenz auf seinem Tablet.Ruth schaut sich ein altes Bild an - es zeigt die beiden im Labor.„Kannst du dich noch erinnern?“, fragt sie ganz leise.David neigt seinen Kopf ein bisschen.„Was du damals getan hast, war nicht logisch“, sagt er.„Aber es war das Richtige.“Ruth lächelt.
Als sie aufstehen, fällt ein Sonnenstrahl auf Davids silbrig glänzende Schulter.Ruth zuckt leicht zusammen, als sie in den Spiegelungen ihr eigenes Gesicht erkennt.„Was ist los?Fühlst du dich unwohl?“, fragt David.Seine Stimme klingt besorgt.„Ach, nichts“, antwortet Ruth ruhig, „nur eine Reflexion des Lichts.“