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Geschichte als PDFEs war eine kalte Winternacht, als Lea in ihrem gemütlichen Wohnzimmer saß. Neben ihr knisterte das Feuer im Kamin, und ihre Großmutter, die stets spannende Geschichten zu erzählen hatte, saß im Sessel und strickte. Lea betrachtete das goldene Armband, das ihre Großmutter trug.
„Oma, dein Armband ist so schön. Ich glaube, ich habe dich noch nie ohne gesehen. Trägst du es eigentlich immer?“, fragte Lea neugierig.
Die Großmutter lächelte und begann zu erzählen:
„Dieses Armband ist ein besonderes Erbstück unserer Familie mit einer bedeutsamen Geschichte. Bis Anfang des letzten Jahrhunderts wurde in dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, eine alte Tradition gepflegt. Jeden Sommer wurde anlässlich des Besuchs des Königs ein Umzug veranstaltet, um dem hohen Gast die Ehre zu erweisen.
Das Dorf wurde farbenfroh geschmückt und alle Dorfbewohner schmissen sich ordentlich in Schale, das heißt, sie zogen zu diesem Anlass die eleganteste Kleidung an, die ihre Garderobe hergab. Der Umzug wurde von einem Reiter angeführt. Er stammte immer aus unserer Familie und trug während der Parade stets dieses goldene Armband. Über Generationen wurde es von einem Reiter an seinen Nachfolger weitergegeben.“
Lea lauschte gespannt, wie ihre Großmutter fortfuhr: „Einst wurde das Armband meiner Großmutter anvertraut, also deiner Ur-Ur-Oma. Damals war sie gerade so alt wie du heute und hatte die große Ehre, als erste Frau den Umzug auf ihrem Pferd anzuführen. An dem großen Tag war das Pferd prächtig geschmückt. Meine Großmutter führte die Parade mit Bravour an und strafte so all jene Lügen, die im Vorfeld eingewandt hatten, dass eine Frau einer solchen Aufgabe niemals gewachsen sein könne.“
„Ja, natürlich. Warum sollte eine Frau dazu auch nicht in der Lage sein? Das verstehe ich nicht“, unterbrach Lea die Erzählung ihrer Großmutter.
„Tja, in der damaligen Zeit war das keine Selbstverständlichkeit. Unser Dorf leistete in der Hinsicht echte Pionierarbeit. Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Um ein Haar hätte sie eine blamable Wendung genommen“, fuhr Leas Großmutter fort.
„Oh nein, was ist passiert?“, fragte Lea neugierig.
„Nach der Feier, als der König mit seinen Gefolgsleuten längst das Dorf verlassen hatte, bemerkte meine Großmutter plötzlich, dass das Armband verschwunden war. Es war ein gewaltiger Schreckmoment. Meine Großmutter musste sich entscheiden: Sollte sie den Verlust melden und eine Blamage riskieren oder sollte sie das Armband heimlich auf eigene Faust suchen? Wie entschied sie sich wohl? Was vermutest du?“
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OPTION 1
Sie machte sich heimlich auf die Suche
Lea dachte nach. „Vielleicht wollte sie den Verlust geheim halten und hat sich heimlich auf die Suche gemacht?“
Die Großmutter lächelte. „Ja, das tat sie. Meine Großmutter entschied sich, den Verlust nicht sofort zu melden. Stattdessen machte sie sich spät nach Sonnenuntergang heimlich auf die Suche nach dem Armband. Es war eine kalte und dunkle Nacht, ähnlich wie heute.
Lea dachte nach. „Vielleicht wollte sie den Verlust geheim halten und hat sich heimlich auf die Suche gemacht?“
Die Großmutter lächelte. „Ja, das tat sie. Meine Großmutter entschied sich, den Verlust nicht sofort zu melden. Stattdessen machte sie sich spät nach Sonnenuntergang heimlich auf die Suche nach dem Armband. Es war eine kalte und dunkle Nacht, ähnlich wie heute.
Sie durchkämmte das Dorf allein, suchte an jedem Ort, den sie sich vorstellen konnte. Schließlich fand sie das Armband auf dem Marktplatz, wo es neben dem Brunnen in einer Pfütze lag. Erleichtert und voller Dankbarkeit legte sie es wieder an und schwor, es nie wieder zu verlieren.
Am nächsten Tag erzählte meine Großmutter niemandem von der nächtlichen Suche. Das Armband blieb in unserer Familie und wurde weiterhin von Generation zu Generation weitergegeben. Bis das Armband eines Tages mir anvertraut wurde. Und auch wenn es schon lange keinen König mehr gibt, ist es mir eine große Ehre, die Erinnerung an diese alte Familientradition zu bewahren.“
Nachdem die Großmutter ihre Geschichte beendet hatte, herrschte einen Moment lang Schweigen. Lea saß still und nachdenklich da. Nur das Knistern des Kaminfeuers im Hintergrund war zu hören. Die Geschichte ihrer Großmutter hinterließ einen bleibenden Eindruck bei Lea. Sie wusste, dass auch sie eines Tages dieses wertvolle Erbstück weitertragen würde, mit all den Geschichten und Lehren, die damit verbunden waren.
OPTION 2
Sie meldete den Verlust
Lea überlegte kurz. „Ich glaube, sie hat den Verlust gemeldet. Das wäre doch das Richtige gewesen, oder?“
Die Großmutter nickte. „Ja, genau. Meine Großmutter war immer eine ehrliche Frau. Sie ging zum Dorfältesten und berichtete von dem Verlust. Es war nicht leicht für sie, aber sie wusste, dass Ehrlichkeit der beste Weg war. Der Dorfälteste war verständnisvoll und berief sofort eine Versammlung ein.
Lea überlegte kurz. „Ich glaube, sie hat den Verlust gemeldet. Das wäre doch das Richtige gewesen, oder?“
Die Großmutter nickte. „Ja, genau. Meine Großmutter war immer eine ehrliche Frau. Sie ging zum Dorfältesten und berichtete von dem Verlust. Es war nicht leicht für sie, aber sie wusste, dass Ehrlichkeit der beste Weg war. Der Dorfälteste war verständnisvoll und berief sofort eine Versammlung ein.
Die Dorfbewohner durchsuchten gemeinsam das gesamte Dorf. Sie durchkämmten jeden Winkel, bis das Armband schließlich vor dem Stall auf dem Boden gefunden wurde, wo es wohl beim Abstieg vom Pferd abgefallen war. Du kannst dir vorstellen, wie erleichtert und dankbar meine Großmutter der Dorfgemeinschaft für ihre Unterstützung war.
Das Armband wurde wieder an seinen Platz in der Vitrine unserer Wohnstube zurückgelegt. Viele Jahre später, kurz bevor meine Großmutter starb, vertraute sie mir das Armband an. Seitdem trage ich es als Erinnerung an diese Frau, die mir bis heute ein Vorbild geblieben ist.“
Als Leas Großmutter ihre Geschichte beendet hatte, legte sie ihre Hand sanft auf das Armband. Sie lächelte ihre Enkelin an und sagte ganz ruhig: „Nun, meine Liebe, ist es an der Zeit, dass du es trägst.“ Dann nahm sie das Armband ab und legte es mit zitternden Händen um Leas Handgelenk. „Behalte so die Tradition unserer Vorfahren in Erinnerung, aber vergiss nicht, dass du auch frei bist, jederzeit unbegangene Wege zu gehen.“
1) Wo saß Lea, als sie das goldene Armband betrachtete?
1) Wo saß Lea, als sie das goldene Armband betrachtete?
2) Was machte Leas Großmutter, während sie Geschichten erzählte?
3) Warum wurde der Umzug im Dorf veranstaltet?
4) Wer führte den Umzug an?
5) Was passierte mit dem Armband während des Umzugs?
6) Was machte die Ur-Ur-Oma in Option 1?
7) Wo fand die Ur-Ur-Oma das Armband in Option 1?
8) Was machte die Ur-Ur-Oma in Option 2?
9) Wie reagierte das Dorf auf den Verlust des Armbands in Option 2?
10) Wem vertraute Leas Großmutter das Armband am Ende an?