Hilfe, ich bin ein Superheld♥︎

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Heute Morgen wachte ich ungewöhnlich früh auf und konnte nicht mehr weiterschlafen. Also lag ich noch eine Weile im Bett und überlegte, was ich tun sollte. Schließlich entschloss ich mich, aufzustehen. Dabei blieb ich mit meinem Schlafanzug an der Bettkante hängen.

Doch als ich mich umdrehte, traute ich meinen Augen kaum. Ich stand nicht auf dem Fußboden, sondern schwebte über der Matratze. Ich fühlte mich sehr gut und stieg höher. Dann flog ich durch die anderen Zimmer der Wohnung, aber irgendwann konnte ich mich nicht mehr halten und ließ mich fallen. Ich landete auf dem Wohnzimmertisch, was ziemlich schmerzhaft war. Mein Vater erschrak sehr, als er mich dort sah.

„Da bist du ja endlich, du Schlafmütze“, sagte er. „Wir versuchen schon seit einer Stunde, dich zu wecken.“

„Heute Morgen habe ich mich in einen Superhelden verwandelt“, sagte ich beruhigend. „Mach dir keine Sorgen.“

„So ein Blödsinn! Superhelden gibt es nicht!“, erwiderte mein Vater.

Ich versuchte, mit meinem Vater zu diskutieren, doch ich schaffte es einfach nicht, den Mund aufzumachen. So etwas hatte ich noch nie erlebt!

Dann verließ mein Vater das Zimmer.

In dem Moment stieg mir ein beißender Geruch in die Nase und ich musste niesen. Außerdem bekam ich Kopfschmerzen, meine Ohren sausten und mir wurde schwindlig.

„Das nervt! Ich habe meinen Körper überhaupt nicht mehr unter Kontrolle“, murmelte ich. „Kann ich nicht wieder ein normaler Mensch sein?“

Dann hörte ich mein Handy klingeln. Ich hob es vom Tisch auf und nahm den Anruf an. Es war ein guter Freund von mir.

„Was ist denn los?“, fragte die vertraute Männerstimme. „Du klingst gestresst.“

„Das bin ich auch“, antwortete ich. „Heute Morgen habe ich mich in einen Superhelden verwandelt und ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist. Jetzt fühle ich mich miserabel. Es ist ein Alptraum.“

Mein Freund am anderen Ende der Leitung seufzte. „Hör zu! Das Problem ist, dass du keine Aufgabe hast. Superhelden brauchen richtige Herausforderungen, sonst werden sie wahnsinnig.“

„Ich verstehe. Aber was kann ich tun?“

„Ich denke, es gibt genug Probleme auf der Welt, zu deren Lösung du einen Beitrag leisten könntest. Findest du nicht?“

„Ja, ich muss eine Möglichkeit finden … aber wie?“

„Ich weiß nicht. Da musst du schon selbst drauf kommen.“

Der Anrufer legte auf. Ich starrte mein Handy an und sagte laut: „Das ist ja alles gut und schön, aber mir fällt nichts ein! Was soll ich tun?“

Dann sah ich draußen vor dem Fenster einen hellen Lichtstreif, der sich zu einer strahlenden Wolke formte. Er schoss durch das Fenster und stürzte sich auf mich. Als ich den Kopf hob, wurde mir klar: Das war auch ein Superheld!

„Guten Tag“, sagte die Gestalt. „Ich bin Herr Stark. Wie kann ich dir helfen?“

„Ich hatte einen Anruf von einem Freund. Er sagte, ich soll mich um die Welt kümmern und wichtige Problem lösen. Nur so kann ich als Superheld glücklich werden.“

Herr Stark wurde sehr ernst. „Das heißt, wir brauchen eine Aufgabe für dich“, sagte er.

„Welche Aufgabe?“, fragte ich ungeduldig.

„Du musst die Welt retten“, erwiderte Herr Stark.

Ich atmete erleichtert auf. „Das ist doch eine großartige Aufgabe, aber wie sollen wir es anstellen?“, fragte ich. „Es gibt unzählige Katastrophen, die unser Ende bedeuten könnten.“

„Das stimmt“, sagte Herr Stark, „aber alle diese Katastrophen sind miteinander verbunden.“

Ich runzelte die Stirn. „Was meinst du damit?“

Herr Stark deutete zum Himmel empor. Über uns lauerte ein großer, schwarzer Schatten. Als ich genauer hinsah, erkannte ich: Es war eine riesige Wolke aus Dreck in der Luft.

„Ich glaube, diese Wolke ist eine Gefahr für uns alle“, murmelte ich.

„Und das ist noch nicht alles“, sagte Herr Stark. „Die Wolke wird sich über die ganze Stadt und vielleicht sogar über den gesamten Planeten ausbreiten. Nur du kannst es schaffen, diese Katastrophe zu verhindern. Aber keine Sorge! Ich bin immer bei dir.“

Herrn Starks Worte beruhigten mich sehr. Denn ich hatte nun tatsächlich das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Dadurch wurden meine Superkräfte aktiviert und ich rannte los, um die Wolke zu bekämpfen.

„Vorsicht“, sagte Herr Stark.

„Ich werde es schaffen“, erwiderte ich. „Das ist meine Aufgabe!“

Und dann verschwand ich in der Wolke. Ich schlug um mich, doch die Wolke wich mir immer wieder aus. Plötzlich sah ich eine große Gestalt aus dem Wolkenmeer auftauchen.

„Hör auf!“, rief die Gestalt. „Merkst du nicht, dass du die Wolke nicht von innen besiegen kannst? Du musst verhindern, dass sie sich weiter ausbreitet. Leg deine Arme um sie!“

Ich sah die Gestalt verwundert an. „Wie soll das gehen? Die Wolke ist gigantisch und meine Arme sind viel zu kurz.“

„Woher weißt du das?“, fragte Herr Stark, der nun wieder neben mir stand.

„Los, mach schon! Es ist unsere einzige Chance“, insistierte er.

Ich sah Herrn Stark an und bemerkte sein hoffnungsvolles Lächeln.

„In Ordnung“, sagte ich.

Dann stellte ich mich an den Rand der Wolke und breitete meine Arme aus. Ich spürte, wie sie immer länger wurden. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Die Wolke wich zurück, doch es gelang mir, die Arme um sie zu legen. Dann drückte ich sanft zu und langsam, aber sicher begann die Wolke zu schrumpfen.

Und plötzlich lag ich wieder in meinem Bett. Die Wolke hatte sich in ein Kissen verwandelt und steckte zwischen meinen Armen. Ich atmete tief durch und schloss erleichtert die Augen. Meine Aufgabe war erledigt.

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