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Verdammt, schon halb zehn!Schnell schlüpfte Maya in ihre Sneaker.Um eine Schleife zu binden, blieb keine Zeit, also stopfte sie die losen Schnürsenkel einfach in die Schuhe.Jetzt noch schnell die Jacke anziehen und bloß nicht die Schlüssel vergessen.Mit einem lauten Knall zog Maya die Tür hinter sich zu.Während sie die Treppe heruntereilte, warf Maya einen Blick auf ihre Uhr.Noch zwei Minuten - das konnte sie schaffen!
Kraftvoll stemmte Maya die Haustür auf und wurde draußen von einem kühlen Wind empfangen.Einzelne Regentropfen fielen vom Himmel und verwischten ihr Make-up.Da hinten kam der Bus.Maya rannte los.Sie musste unbedingt vor ihm an der Haltestelle sein.Um auf dem Gehweg zu laufen, blieb keine Zeit, also lief sie quer über die Wiese.Fast da!Einer der Schnürsenkel löste sich aus Mayas Schuh und wirbelte bei jedem ihrer Schritte umher.Immer wieder klatschte er auf den matschigen Boden und saugte sich mit dunkelbraunem Wasser voll.
Ein Ruck ging durch Mayas Körper.Reflexartig streckte sie die Arme aus und landete auf ihren Händen und Knien.Heißer Schmerz schoss ihren Oberschenkel hoch, aber dafür hatte sie jetzt keine Zeit.Schnell rappelte Maya sich wieder auf und kam gleichzeitig mit dem Bus an der Haltestelle an.Die Tür schwang auf und der Busfahrer musterte Maya mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Alles in Ordnung?“, fragte er als Maya einsteigt.
„Ja, ja!“, brummte sie und zog ihre Brieftasche aus der Jacke, „Zur Kopernikusstraße.Bitte.“
Der Busfahrer nahm das Geld entgegen und gab ihr die Fahrkarte.Mit den Augen suchte Maya die Sitzreihen ab.Da vorne war noch etwas frei.Ohne ein Wort ließ sich Maya in den Sitz neben einer älteren Frau fallen.Der nasse Stoff ihrer Hose legte sich eng um ihre Beine und ließ sie frieren.
„Sieht aus, als hätten Sie einen schlechten Tag“, murmelte die Frau neben Maya.Maya drehte den Kopf zu ihr und blickte in zwei kastanienbraune Augen.
„Und wie“, stöhnte Maya, „und dabei kann ich mir das gerade heute nicht leisten.“
„Ist heute ein besonderer Tag?“
„Ja, allerdings“, Maya blickte auf ihre schlammigen Fußspitzen.„Ich habe heute ein Vorstellungsgespräch.Ich hoffe so sehr, dass sie mich nehmen, dann kann ich endlich als Softwareentwicklerin arbeiten.“
Mit ruhiger Stimme antwortete die Fremde: „Das klingt, als würden Sie ihren Job wirklich mögen.“
„Auf jeden Fall!“Maya wandte ihren Blick wieder der Fremden zu.Unzählige feine Fältchen umrahmen das Lächeln, das sie ihr schenkte.
„Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei dem Bewerbungsgespräch.“
Auf einmal hat Maya das Gefühl, diese Frau schon einmal gesehen zu haben.Das war doch nicht etwa?
„Wir sind da“, sagte die Frau und schob Maya von ihrem Platz und zur Tür.Bevor Maya etwas sagen konnte, entgegnete sie: „Ich habe das Gefühl, dass Ihr Vorstellungsgespräch ganz wunderbar laufen wird.“Sie lächelte Maya an, nahm sie unter ihren Schirm und ging gemeinsam mit ihr ins Firmengebäude.
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