Tropisches Klima♥︎

Joel drückte seine Zehen in den warmen Sand.Sein Blick wanderte über das Meer, blieb an den weißen Schaumkronen hängen und floss dann weiter zu den Surfern, die auf ihren Brettern lagen und auf die nächste große Welle warteten.Seit zwei Wochen genoss Joel schon seinen Urlaub auf der kleinen Insel.Übermorgen musste er wieder zurückfliegen.Schon bald würde er wieder in seinen Alltagstrott zurückfallen.

„Bedrückt dich etwas?“

Joel zuckte zusammen, als er Emmas Stimme hörte – er war so in seinen Gedanken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie sie sich neben ihn gestellt hatte.

„Ach nein.Alles in Ordnung.“Joel legte einen Arm um Emmas Hüfte und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.Sie grinste ihn an und ließ ihren Blick dann ebenfalls über das Meer schweifen.

„Wir hatten echt Glück mit dem Wetter, findest du nicht?“

„Mhm.“

„Zwei Wochen lang nur Sonnenschein“, schwärmte Emma weiter.„Ob es die letzten Tage wohl so bleibt?“

Joel antwortete nicht.Irritiert blickte er auf eine Wand aus Wolken, die sich groß und schwarz am Horizont auftürmte.Auch die ersten Surfer schienen sie bemerkt zu haben und paddelten eilig zum Strand zurück.

Emma wandte sich ihm wieder zu und fragte: „Hörst du mir überhaupt zu?“

Joel deutete mit dem Finger in Richtung des Horizontes.„Schau doch mal.Hast du die Wolken noch nicht gesehen?“

Die Wolken kamen schnell näher, schon in ein paar Minuten würden sie über ihren Köpfen sein.In ihnen grollte es unheilvoll.

„Ach, du liebe Güte“, murmelte Emma erschrocken.„Das sieht nach einem heftigen Sturm aus.“

Der erste Blitz löste sich und zuckte über den Himmel, der Donner ertönte unmittelbar darauf.

Emma rief: „Wir müssen sofort rein!“

Zeitgleich mit ihren Worten stürzte ein Regenschauer auf die beiden hinab.Innerhalb von Sekunden waren ihre T-Shirts und Shorts durchnässt.Emma hatte recht, sie mussten schnellstmöglich in ihre Ferienwohnung – zum Glück war sie nicht weit von hier.Gemeinsam rannten sie los, über ihnen knallte es immer öfter und immer lauter.Der Wind drückte die Palmen nieder, die sich verzweifelt dagegen wehrten, gänzlich entwurzelt zu werden.

„Schneller!“, rief Joel und griff nach Emmas Hand.Da hinten war ihre Ferienwohnung.Klein und schutzlos stand die Hütte auf einer Anhöhe.Vor ihr lag eine Palme, die den Kampf gegen den Sturm verloren hatte.Joel und Emma stiegen über die Palme und drückten die Tür auf.Hier drinnen klang der Sturm beinahe noch lauter.Die alten Holzwände zitterten, Regen peitschte gegen die Fensterscheiben und irgendwo am Haus musste ein loser Fensterladen auf- und zuschlagen.Joel zog Emma in eine Ecke der Hütte und sie kauerten sich auf den Boden.Der Sturm wurde lauter – schrie und tobte und wütete über die ganze Insel und dann… war es plötzlich still.Von einem Moment auf den anderen hatte sich der Sturm beruhigt, als hätte man ihm die Energie geraubt.Er war so schnell verschwunden, wie er gekommen war.

„Das mit dem guten Wetter nehme ich zurück“, sagte Emma und rang sich ein Lächeln ab.Joel nickte ihr zu – vielleicht war es doch nicht so schlecht, bald wieder nach Hause zu fliegen.

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